Der lesende Klosterschüler

Lesender Klosterschüler

Der 1957 veröffentlichte Roman von Alfred Andersch „Sansibar oder der letzte Grund“ spielt in Rerik. Darin versucht der Pfarrer von Rerik, die Figur „Der lesende Klosterschüler“ von Ernst Barlach, die in seiner Kirche steht, vor der Zerstörung durch die Nazis zu retten.

Viele Besucher kommen nach Rerik, um den „lesenden Klosterschüler“ zu sehen. Leider werden sie enttäuscht. Denn diese Figur steht nicht in der Reriker Kirche und hat dort auch nie gestanden, sondern befindet sich in der Gertrudenkapelle in Güstrow. Andersch beschreibt einen fiktiven Ort, der zwar Rerik heißt, aber in vielen Details vom tatsächlichen Rerik abweicht.

Die besondere Pointe in der Beschreibung dieser Figur liegt bei Andersch darin, dass der Klosterschüler wegen seines völligen Versunkenseins ins Lesen als gefährlich für das Regime angesehen wird. Wer so versunken liest, der muss für die Verführungen einer Ideologie unerreichbar sein.

Diesen Gedanken finde ich sehr schön. Eine Sabbatzeit ist bestimmt geeignet, um so versunken zu lesen. Aber ein Urlaub oder ein entspannter Tag in Rerik sicher auch!

Rerik in den Schlagzeilen

Gleich zwei Schlagzeilen aus Rerik beschäftigen zurzeit die Medien:

1. Munitionsfunde am Strand

Ein Teil des Strandes ist derzeit gesperrt; der Sand wird nach weiterer Munition durchsucht. Die Behörden hoffen, den Strand bis Saisonbeginn freigeben zu können.

2. Ferienwohnungen müssen schließen

Die Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern setzen in diesem Jahr ein vor sieben Jahren ergangenes Gerichtsurteil um, wonach in reinen Wohngebieten keine Ferienwohnungen vermietet werden dürfen. Dies trifft Rerik besonders hart. Den Panorama-Beitrag kann man hier in der Mediathek ansehen: http://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Ostsee-Kommunen-verbieten-Ferienwohnungen,rerik134.html